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Fallstricke im E-Commerce: Was Sie bei Ihrem Onlineshop beachten sollten

von Arne Bosse
Managing Partner

Was gibt es zu beachten, wenn Sie mit einem Onlineshop und Online Marketing für Ihr Unternehmen starten möchten? In diesem Kapitel erfahren Sie die 7 wichtigsten Punkte, auf die Sie unbedingt einen Blick werfen sollten.

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E-Commerce ist als Kanal oder als Geschäftsmodell auf dem aufsteigenden Ast. Viele scheinen es als die naheliegendste Wahl zu betrachten, wenn es darum geht, Umsätze zu generieren.

Doch gerade, wenn Sie E-Commerce noch nicht kennen, sollten Sie im Hinterkopf behalten, dass es einigen Fallstricke gibt, mit denen man rechnen muss, bevor man die ersten Umsätze erzielt.

In diesem Kapitel gebe ich Ihnen einen Überblick, worauf Sie im E-Commerce achten müssen und wie Sie mögliche Hürden am besten bewältigen können.

7 Fallstricke, die Sie im E-Commerce beachten sollten

Diese 7 Fallstricke sind aus meiner Sicht die wichtigsten Punkte, die Sie auf dem Schirm haben sollten.

1/ Liquidität

E-Commerce klingt gerade für Neulinge nach einem Kanal oder einem Geschäftsmodell, das mit wenig Startkapitel funktioniert. Oft werden über Online Coaches Szenarieren präsentiert, bei denen mit wenigen Hundert Euro erfolgreiche Shops aufgebaut und skaliert werden können. Das entspricht allerdings in keiner Weise unseren Erfahrungen.

Einen erfolgreichen Onlineshop aufzubauen, zu betreiben und zu vermarkten erfordert Liquidität. Und oft gerade zu Beginn viel Liquidität.

Hier sind die wichtigsten Posten in Ihrer Liquiditätsplanung, die Sie auf dem Schirm haben sollten:

  • Einkauf von Waren
  • Lagerkosten
  • Verpackungskosten
  • Die einmalige Erstellung des Shops
  • Die laufende Vermarktung des Shops
  • Personalkosten für das Fulfillment
  • Kosten für Reklamationen
  • Kosten für Kundenservice
  • Kosten für Zahlungsausfälle von Kunden

Je nachdem, wie viele Produkte Sie auf Lager haben wollen, können schnell initial fünfstellige Beträge für den Kauf der Ware entstehen. Produzieren Sie als Manufaktur selbst müssen Sie mit einer hohen Kapitalbindung rechnen.

Tipp für neue Shops: Arbeiten Sie mit einem Vorverkauf. So erhalten Sie bereits Umsätze zur Refinanzierung Ihre Marketingmaßnahmen und müssen erst die Produkte kaufen bzw. bereitstellen, wenn Sie den Umsatz erzielt haben.

Empfehlung: Machen Sie vor der Eröffnung Ihres Onlineshops eine Liquiditätsplanung und kalkulieren Sie vorher, in welcher Höhe Sie liquide Mittel vorhalten müssen.

2/ Komplexität

E-Commerce ist nicht nur ein neuer Marketingkanal. Sehen Sie die E-Commerce-Maßnahmen für Ihr Unternehmen lieber wie die Eröffnung einer neuen Filiale für Ihr Unternehmen.

Sie benötigen eine einmalige Einrichtung, Personal, Warenbestand und ein gutes Gespür dafür, ob Ihre Marketingmaßnahmen gut funktionieren.

Sie sollten sich darauf einstellen, dass E-Commerce gerade zu Beginn sehr komplex werden kann. Erst recht, wenn Sie noch keine etablierten Prozesse haben: Die Fäden in der Hand zu halten ist bei potentiellen Kunden aus der ganzen Welt durchaus komplex.

Empfehlung: Ob Sie es wollen oder nicht, es wird so oder so mit der Zeit komplex. Dokumentieren Sie idealerweise von Beginn an Prozesse und nehmen Sie fortlaufend Verbesserungen vor.

3/ Daten, Daten, Daten

E-Commerce liefert Ihnen tausende verschiedene Daten. Über die Performance Ihres Shops, über die Resultate Ihrer Kampagnen, über Ihre Produkte…

Und nur ein Bruchteil dieser Daten ist relevant. Ihre Aufgabe ist es deshalb, früh herauszufinden, welche Daten wirklich für Sie relevant sind.

Empfehlung: Machen Sie es sich zur Routine, regelmäßig in Ihre Daten reinzuschauen. Idealerweise mindestens einmal täglich. Definieren Sie vorher, welche Daten wirklich relevant sind und blenden Sie alle anderen Kennzahlen im Überblick aus.

4/ Personal

Wenn Sie mit E-Commerce starten, werden Sie das in der Regel mit einem kleinen Team aus Generalisten machen.

Jeder packt mit an. Wurden viele Produkte verkauft, wird jeder im Team mithelfen die Produkte zu verpacken und für den Versand fertig zu machen.

Durch die Skalierung wird es mit der Zeit notwendig, die personellen Ressourcen zu erweitern. Ab einem gewissen Level sollten Sie darauf achten, dass Sie weniger Generalisten, sondern mehr Spezialisten einstellen.

Mit Spezialisten stellen Sie sicher, dass Ihr Unternehmen mit E-Commerce nachhaltig wachsen kann und in allen Bereichen professionell arbeiten kann.

Empfehlung: Arbeiten Sie frühzeitig daran, Ihr Team von Generalisten zu Spezialisten zu entwickeln.

5/ Kundenzufriedenheit

Vergessen Sie am Ende des Tages nicht, wer Ihre Rechnungen und Gehälter bezahlt. Denken Sie immer an Ihre Kunden und achten Sie darauf, dass diese zufrieden mit Ihnen sind.

Gerade, wenn Sie darauf bedacht sind Ihren Shop zu skalieren, werden Ihre Gedanken häufig von anderen Dingen gesteuert, als die Zufriedenheit einzelner Kunden.

Das ist nicht verwerflich – Ihr Job ist, wie in Punkt 2 schon beschrieben, sehr komplex.

Aber es ist Ihr Job dafür zu sorgen, dass jemand sicherstellt, dass Ihre Kunden zufrieden sind. Das bedeutet im Zweifel jemanden dafür einzustellen, der sich nur um die Belange der Kunden kümmert.

Das kann beim Kundenservice anfangen – geht aber weit tiefer in die Materie. Idealerweise wissen Sie genau, dass jeder Kunde zufrieden ist und arbeiten jeden Tag daran, dass es noch 1-2% Prozentpunkte besser wird.

Empfehlung: Ernennen Sie eine Person in Ihrem Team, die dafür verantwortlich ist, sicherzustellen, dass alle Kunden zufrieden sind. Nehmen Sie es nie als selbstverständlich an, dass Kunden automatisch zufrieden mit Ihrem Produkt sind.

6/ Sichtbarkeit

Eine meiner Lieblingsfragen in Beratungsgesprächen ist die Folgende „Wie kommen denn die Besucher in Ihren Shop?“.

Viele denken, dass es reicht, einen Onlineshop zu haben. Weit gefehlt.

Bis SEO funktioniert vergehen Monate – und Sie verlieren häufig viele Klicks an Wettbewerber, die bezahlte Anzeigen in Suchmaschinen schalten.

Denken Sie deshalb früh über das Thema Sichtbarkeit nach: Wie wird Ihr Shop durch geeignete Marketingmaßnahmen bei Ihrer Zielgruppe sichtbar? Und das idealerweise nicht nur punktuell, sondern dauerhaft?

Empfehlung: Sichtbarkeit ist der Brandbeschleuniger für den Umsatz in Ihrem Onlineshop. Arbeiten Sie frühzeitig daran, die Sichtbarkeit für Ihren Onlineshop zu steigern.

7/ Rechtssicherheit

Mit dem Onlinehandel kommen einige rechtliche Themen auf Sie zu, die Sie beachten sollten. Denn insbesondere dann, wenn digital Produkte oder Leistungen verkauft werden, werden die Käufer stark geschützt.

Diese Gesetze und rechtlichen Vorgaben sind zweifelsohne wichtig. Sie sollten allerdings darauf achten, dass Sie alle Vorgaben im Blick haben – denn falls Sie einzelne Vorgaben vergessen oder schlichtweg nicht erfüllen, kann es schnell teuer werden.

Beispiele:

  • Hat Ihr Onlineshop AGB? Und ist es zwingend erforderlich, diese zu bestätigen, bevor eine Bestellung ausgelöst wird?
  • Haben Sie einen richtig funktionierenden Cookie-Hinweis mit Opt-In Funktion?
  • Willigen Ihre Besucher ein, dass sie die Datenschutzbestimmungen akzeptiert haben, bevor sie sich in den Newsletter eintragen können?
  • und viele, viele mehr…

Empfehlung: Holen Sie sich frühzeitig einen professionellen Rechtsbeistand, um Ihren Onlineshop rechtssicher betreiben zu können.

Fazit

Wenn Sie mit E-Commerce starten, ist es wichtig, dass Sie auf einige Fallstricke achten. Dazu gehören Liquidität, Komplexität, Daten, Personal, Kundenzufriedenheit, Sichtbarkeit und Rechtssicherheit. Achten Sie darauf, dass Sie in jedem dieser Bereiche Vorkenntnisse haben, um auf die Herausforderungen gut vorbereitet zu sein.

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